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Alpen

Evangelische Kirche
Text und Bilder wurden freundlich zur Verfügung gestellt, siehe Quellen

Foto: Steffen Schmitz | Wikimedia Commons (CC-BY-SA 3.0)

Die älteste reformierte Kirche Deutschlands

Nur wenige wissen es: In Alpen steht die älteste reformierte Kirche Deutschlands. Der Grundstein der Kirche wurde 1602 durch die Kurfürstin Amalia von der Pfalz gelegt. Sie verpflichtete ihren Schwager, Graf Arnold II. von Bentheim, nach ihrem Tod das Werk zu vollenden. Graf Arnold beauftragte den berühmten Baumeister Johann Pasqualini, unter dessen Leitung von 1602 bis 1604 eine frühbarocke Wandpfeilerkirche in italienischer Architektur errichtet wurde. In den Saalbau aus Backsteinen fügte er den Chor der gotischen Nikolauskapelle als Grabkapelle ein. Die ursprüngliche Kirche brannte bei einem Stadtbrand 1716 ab.

 

 Amalia von der Pfalz

Die Kirche ist und bleibt mit Amalia von Neuenahr-Alpen verbunden: Ihr prachtvolles Renaissancegrabmal ist die Zierde der Kirche. Amalia wurde als Gräfin von Neuenahr-Alpen auf dem Alpener Schloss geboren. Achtzehnjährig heiratete sie in Vianen im Januar 1557 Heinrich von Brederode, einen der späteren Protagonisten des niederländischen Freiheitskampfes. Sie zog zu ihm auf Schloss Batenstein in die Herrschaft Vianen. Nach dessen frühem Tod im Frühjahr 1568 vermählte sie sich 1569 in Heidelberg mit dem calvinistischen Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz. Kurz zuvor kam in Köln die jüngste Tochter Emilia aus der Ehe Wilhelm von Oranien und Anna von Sachsen auf die Welt. Sie wurde nach Amalia benannt, die zu diesem Zeitpunkt den Haushalt der Mutter führte.

Jacques Le Boucq | Wikimedia Commons (Gemeinfrei)

Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes war Amalia von 1579 bis 1587 Regentin in der Herrschaft Vianen, die sie von ihrem ersten Ehemann geerbt hatte. Im Jahr 1589 erbte sie von ihrem Halbbruder Adolf die Grafschaft Limburg und 1590 erhielt sie von ihrer Halbschwester Magdalena die Rechte über die Herrschaft Alpen, Helpenstein, Herrschaft Linnep und die Kölner Erbvogtei. 1586 okkupieren die Spanier die Herrschaft Alpen und begannen mit der Gegenreformation. Moritz von Oranien konnte die Herrschaft bei seinem Feldzug 1597 und nach der Belagerung von Moers dann wieder befreien. 1600 kehrte Amalia nach Alpen zurück, machte die Gegenreformation rückgängig und verbrachte dort ihre letzten Lebensjahre als Regentin. Sie ist am 10. April 1602 auf Schloss Alpen verstorben und wurde am 20. April in der Gruft der evangelischen Kirche in Alpen beigesetzt. Heinrich von Brederode, ihr erster Ehemann, der in Gemen begraben war, wurde exhumiert und nach Alpen überführt, wo er dann neben Amalia seine letzte Ruhestätte fand.  

 Lutherische Reformation in Alpen

Das kleine Ländchen Alpen gehörte im Mittelalter zum Herrschaftsgebiet von Kurköln. Der Erzbischof von Köln hatte das Gebiet den Grafen von Neuenahr zu Lehen gegeben. Das Neuenahrer Grafengeschlecht teilte sich im 15. Jh. in die ältere Linie Neuenahr-Alpen und die jüngere Linie Neuenahr-Moers.

Während der Regierungszeit Gumprechts IV. von Neuenahr-Alpen (1530 – 1555) und seiner Ehefrau Amöna von Daun-Falkenstein breitete sich die evangelische Lehre in der Herrschaft Alpen aus. 1555 übernahm Graf Hermann von Neuenahr-Moers die Vormundschaft für die minderjährigen Kinder seiner Alpener Verwandten Amalia, Adolf und Magdalena.

Der lutherische Graf Hermann – er hatte in Wittenberg studiert – stellte während der Zeit der Vormundschaft (1555-1570) Hermann Hengstenberg aus Ergste als evangelischen Pfarrer in Alpen an. Die Einstellung muss vor dem 9. Mai 1559 erfolgt sein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Reformation bereits in Alpen durchgesetzt. 1560 bekannte sich Graf Hermann von Neuenahr-Moers offiziell zur Augsburgischen Konfession und erließ für die Grafschaft Moers und die Herrschaft Alpen eine lutherische Kirchenordnung.

Konfessionswechsel zum reformierten Bekenntnis

Nachdem Graf Adolf von Neuenahr-Alpen volljährig geworden war, übernahm er 1570 die Regierung in Alpen und anderen Territorien der älteren Neuenahrer Linie. Ein Jahr zuvor war er zur Hochzeit seiner Schwester Amalia mit Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz nach Heidelberg gereist und hatte dort das reformierte Kirchenwesen kennen gelernt. Graf Adolf wurde ein überzeugter Anhänger der Lehre Calvins.

Nach dem Tod des lutherischen Pfarrers Hermann Hengstenberg am 12.4.1578 verfügte Graf Adolf die Einführung des reformierten Bekenntnisses in Alpen. Im selben Jahr schloss sich die Gemeinde der Weseler Synode an, dem reformierten Synodalverband für das Herzogtum Kleve. 1578 übernahm Graf Adolf auch die Herrschaft in der Grafschaft Moers, nachdem sein ehemaliger Vormund, Graf Hermann von Neuenahr-Moers, verstorben war. 1581 erließ Graf Adolf für alle seine Herrschaftsgebiete eine presbyterial-synodale Kirchenordnung, die prägend wurde für die reformierte Konfessionalisierung in der Grafschaft Moers und der Herrschaft Alpen. 1582 erhielt die Gemeinde ein Presbyterium und eine Schule.

v.l.n.r.: Graf Gumprecht und Gräfin Amöna von Neuenahr-Alpen, Graf Hermann, Graf Adolf

Gegenreformation und Rückführung zum reformierten Bekenntnis

1582 veranlasste Graf Adolf den Kölner Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldburg dazu, zum Protestantismus überzutreten. Dieser Schritt drohte die konfessionelle Landschaft Deutschlands und die Machtverhältnisse im Reich zu verändern. Daher griff die katholische Vormacht Spanien ein. Von 1586 bis 1598 war Alpen der Herrschaft der Spanier und der Gegenreformation ausgesetzt. Nach ihrer Vertreibung kam 1600 die inzwischen verwitwete Kurfürstin Amalia in ihre Heimat zurück. Da ihr Bruder Adolf 1589 sein Leben verloren hatte, wurde sie Landesherrin und machte die Gegenreformation rückgängig. Zu dieser Zeit folgte nahezu die gesamte Bevölkerung Alpens dem reformierten Bekenntnis.

 

Quellennachweise

Text Abschnitt 1: „Die älteste reformierte Kirche Deutschlands“

  • Kirche Moers – Evangelische Kirchengemeinde Alpen (http://www.kirche-moers.de/gemeinden/alpen/kirchengemeinde-alpen.html) , sowie…
  • Wikipedia-Autoren des Beitrags Evangelische Kirche (Alpen) (https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Kirche_%28Alpen%29) (CC-BY-SA 3.0)

Text Abschnitt 2: „Amalia von Neuenahr-Alpen“

  • Wikipedia-Autoren des Beitrags Amalia von Neuenahr-Alpen (Alpen) (https://de.wikipedia.org/wiki/Amalia_von_Neuenahr-Alpen) (CC-BY-SA 3.0)

Text und Bilder Abschnitt 3: Lutherische Reformation in Alpen

  • Evangelische Kirchengemeinde Alpen (http://www.evangelische-kirchengemeinde-alpen.de/index.php?id=geschichte)
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