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Das Treibstoffwerk nach dem Bombenangriff durch die Allierten, 1945

Das Rheinpreußen-Treibstoffwerk

von Bernhard Schmidt

Der Bau des Rhein­preu­ßen-Treib­stoff­werks in Meer­beck, das an den Stein­koh­le-Schacht V in Mo­ers-Ut­fort an­grenzt, war Teil der Vor­be­rei­tun­gen auf den Zwei­ten Welt­krieg, denn die Her­stel­lungs­kos­ten für das hier nach dem Fi­scher-Tropsch-Ver­fah­ren aus Koh­le ge­won­ne­ne syn­the­ti­sche Ben­zin la­gen weit über den da­ma­li­gen Welt­markt­prei­sen für Ben­zin.

Planung im Nationalsozialismus

Ge­plant wur­de das Werk An­fang 1935 durch Hein­rich Kost (1890-1978), der 1932 in die Di­rek­ti­on der Rhein­preu­ßen-AG ein­trat und 1933 als Mann des deutsch­na­tio­na­len „Stahl­helms“ von den neu­en Macht­ha­bern in den Mo­er­ser „Kreis­aus­schuss“ de­le­giert wur­de.

Be­reits im Ok­to­ber 1936 mel­de­te Kost an Adolf Hit­ler te­le­gra­phisch „das ers­te Ben­zin aus der Treib­stoff­a­brik“. Am 1. Mai 1939, vier Mo­na­te vor Hit­lers Über­fall auf Po­len, wohn­ten 30.000 be­geis­ter­te Men­schen der Ein­wei­hung bei. 170 Fa­mi­li­en be­zo­gen die bis heu­te be­ste­hen­de „Treib­stoff­sied­lung“ an der Hom­ber­ger Stra­ße.

Der Aut­ar­kie-Ge­dan­ke, mit ei­nem von Öl­im­por­ten un­ab­hän­gi­gen Krieg die Nie­der­la­ge von 1918 zu kor­ri­gie­ren, fand kon­kre­ten Aus­druck in Hit­lers Vier­jah­res­plan von 1936, als nicht nur die Koh­le-Che­mie, son­dern auch der syn­the­ti­sche Kau­tschuk Bu­na Vor­rang er­hiel­ten, mit dem spä­ter die Ein­fuh­reng­päs­se bei Na­tur­kau­tschuk über­brückt wer­den konn­ten.

Das Fi­scher-Tropsch-Ver­fah­ren ge­stat­te­te ne­ben der Koh­le­ver­flüs­si­gung ei­ne Viel­zahl che­mi­scher Pro­duk­te, wäh­rend an­de­re Hy­drier­wer­ke Treib­stof­fe für Flug­mo­to­ren her­stell­ten.

Im Zwei­ten Welt­krieg wur­de das Werk in Meer­beck durch ei­nen Hoch­bun­ker für 1300 Be­schäf­tig­te und ei­ge­ne Flak­stel­lun­gen ge­schützt, An­fang 1940 so­gar durch ei­ne Schein­an­la­ge im nörd­lich ge­le­ge­nen Bins­hei­mer Feld zur Täu­schung der al­li­ier­ten Bom­ber.

Die wie­der­hol­ten Zer­stö­run­gen gip­fel­ten in der völ­li­gen Lahm­le­gung der Pro­duk­ti­on im Ok­to­ber 1944. Ein Ta­ges­luft­an­griff noch am 2. März 1945 for­der­te 78 To­des­op­fer, un­ter ih­nen vie­le Zwangs­ar­bei­ter.

Die SA bei der Grundsteinlegung 1936

Foto: NS-Dokumentation Stadtarchiv Moers

Die Einweihung des Treibstoffwerks 1939

Foto: NS-Dokumentation Stadtarchiv Moers

Nach dem Krieg

Wie beim Kunst­kau­tschuk Bu­na ver­bo­ten die Al­li­ier­ten nach 1945 vor­über­ge­hend Tei­le der Pro­duk­ti­on. Mit nun­mehr im­por­tier­tem Öl brach­te es die Rhein­preu­ßen-AG im Au­to­boom der 1950er Jah­re auf ein Netz von 800 Tank­stel­len, wo­bei sich der Schwer­punkt nach und nach auf die Her­stel­lung che­mi­scher Pro­duk­te ver­la­ger­te. Das Un­ter­neh­men ge­hör­te ab 1959 zur Deut­schen Erd­öl AG und ab 1970 zur Te­x­a­co.

Als Teil der CON­DEA wur­de es im Jahr 2001 von RWE/DEA an SA­SOL ver­äu­ßert, die South Af­ri­can Syn­the­tic Oil Li­mi­ted, die im Süd­afri­ka der Apart­heid eben­falls nach dem Fi­scher-Tropsch-Ver­fah­ren ge­ar­bei­tet hat­te. En­de 2013 wur­de es – vor­be­halt­lich der Zu­stim­mung durch die eu­ro­päi­sche Kar­tell­be­hör­de – von der 1998 ge­grün­de­ten und in der Schweiz an­säs­si­gen Che­mie­hol­ding IN­E­OS über­nom­men. Im Werk Mo­ers pro­du­zie­ren der­zeit rund 430 Be­schäf­tig­te Lö­se­mit­tel, Fein­che­mi­ka­li­en und Mal­ein­säu­re­an­hy­drid (MSA).

Heutiger Standort der Infotafel "Moerser Geschichtsstation" 41

Foto: NS-Dokumentation Stadtarchiv Moers

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