Geschichte der Zeche
Die meisten Bilder und Texte aus diesem Beitrag wurden uns freundlicherweise von Norbert Rescher (ruhrzechenaus.de) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Durch das Abteufen im Gefrierverfahren dauerte es von den Vorbereitungen (Bohrungen und Aufbau der Kühlanlage) von 1906 bis 1909 zum Abteufbeginn. Die erste Kohle für den Eigenbedarf wurde 1912 gefördert, regulär ab 1914. In kleinen Mengen wurde auch Kohleneisenstein des sog. Blackband abgebaut – bis 1921 insgesamt 7489 t. Nach 1933 wurde im Rahmen der Autarkiepolitik der Abbau noch einmal aufgenommen. Bis zum Teufen weiterer Schächte nach dem 2. Weltkrieg lag die Förderung bei 800000 – 1 Mio. t/a. Die Zeche hatte auf der rechten Rheinseite die nördlichsten Abbaubetriebe. Das 1955/1956 gebaute neue Fördergerüst für den Schacht Lohberg 2 war mit 70,5 Metern zu dieser Zeit das höchste im Revier. Die Schächte Lohberg 1 und 2 sind langfristig für die Wasserhaltung vorgesehen. Sie sind daher weiter offen und erhielten schlagwettersichere Abdeckungen.
Schon 1920 begannen die Vorbereitungen zum Bau einer weiteren Doppelschachtanlage nordwestlich von Schacht 1/2. Ein Eisenbahnanschluß wurde gebaut und ab 1921 der Schacht 3 abgeteuft. Nur ein Jahr später ruhten die Arbeiten wegen Geldmangels, 1929 erfolgte der Abriss der schon vorhandenen Tagesanlagen.
Erst 1952 begannen Aufschlussbohrungen für den neuen Schacht 3, der ab 1960 abgeteuft wurde und 1967 in Betrieb ging. Er war reiner Wetterschacht mit einem kleinen Turmfördergerüst. Er wurde schon 1998 aufgegeben und später verfüllt, als die Restkohlen der Zeche Osterfeld abgebaut waren. Die Betriebsfläche verwildert langsam und der Schacht ist nur mit einem Stab markiert.
Der Schacht 4 in Hünxe ging 1990 in Betrieb. Er war kaum in Nutzung, als die Stilllegung von Lohberg geplant wurde. Da er nördlich der Zeche Prosper/Haniel liegt und diese sich mit ihren Grubenbauten diesem Bereich näherte, wurde eine Verbindung unter Tage aufgefahren, die ein spätere Nutzung ermöglicht. Die 8 km lange Strecke war 2003 fertig gestellt. Der Schacht ist aktuell „eingemottet“.
Zechensiedlung
Die Zechensiedlung neben der Anlage war bis in die 1920er Jahre größer als die Fläche der Innenstadt. Neben einem Walzwerk war die Zeche der größte Arbeitgeber. Lohberg entstand ab 1907 in der Hiesfelder Bauerschaft am Fuße des Oberlohbergs für die Arbeiter und Angestellten der Zeche Lohberg.
Die architektonisch sehenswerte Siedlung wurde nach dem Konzept einer Gartenstadt bis zum Jahre 1924 errichtet. Weitergehende Pläne, die zu einer deutlich größeren Siedlung geführt hätten, wurden auf Eis gelegt. Zur Versorgung des Dinslakener Bandeisenwalzwerks mit Kokskohle gründeten die Vorstände Fritz Thyssen, Joseph Thyssen und August Thyssen sowie Bergassessor Arthur Jacob am 30. Dezember 1905 die Gewerkschaft Lohberg. 1907 begann das Abteufen der Schächte Lohberg 1 und 2 an der Landstraße zwischen Dinslaken und Hünxe, sowie der Bau der Bergarbeitersiedlung. Im Laufe der Zeit wuchs das Bergwerk: Es wurden neue Schächte geteuft, Arbeiter aus Korea, dem damaligen Jugoslawien und der Türkei beschäftigt und die Förderleistung stieg, bis sie im Jahre 1979 ihren Höchststand von 3.135.415 Tonnen Kohle erreichte.
Bis Ende 2005 arbeiteten zahlreiche Lohberger auf der Schachtanlage, die mittlerweile zum Verbundbergwerk Lohberg-Osterfeld gehörte, sodass der Stadtteil noch immer mit dem Bergbau eng verbunden war. Zum 1. Januar 2006 wurde das Bergwerk stillgelegt, die meisten der zuletzt etwa 1400 Beschäftigten wurde auf andere Bergwerke verlegt oder gingen in Vorruhestand. Im Jahr 2005 wurde der Marktplatz, das kulturelle Zentrum des Stadtteils, renoviert und neue Geschäfte angesiedelt.
Dies soll für eine Imageverbesserung des Stadtteils sorgen, der vormals als „heruntergekommen“ galt. Dieser „Imageverbesserung“ soll auch die Renovierung des „Ledigenheims“ dienen, das vormals mit seinen 6500 Quadratmetern Unterkunft für die Bergmänner der Zeche Lohberg bot, danach von Vereinen und Ladenbesitzern untergemietet wurde. Seit Beendigung der Umbauarbeiten dient die Nutzfläche des Ledigenheims als Zentrum für Stadtteilkultur, Dienstleistung und Gewerbe.
Im Jahr 2007 gewann das Dortmunder Architekturbüro stegepartner den Wettbewerb „Zechenareal Dinslaken-Lohberg“. Der Entwurf von stegepartner sieht vor, den Stadtteil Alt-Lohberg schalenförmig auf dem Zechengelände weiter zu bauen. In Lohberg leben ca. 6.000 Menschen (Stand: 31. Dezember 2009), von denen, aufgrund des hohen Anteils an Gastarbeitern der Zeche, etwa 40 % einen türkischen Migrationshintergrund haben. In Lohberg gibt es infolgedessen zwei Moscheen türkischer Vereine und mehrere türkische Geschäfte.
Text: Wikipedia – Dinslaken-Lohberg (Link) (CC-BY-SA 3.0)
Foto: Wikimedia Commons – Hans Peter Schaefer CC-BY-SA 3.0)
Ausbildung, Arbeit und Karriere
Silvo Magerl hat auf Lohberg gelernt und gearbeitet

1. Entdeckung der Zeche als Kind
Silvo Magerl entdeckt als Kind die Zeche in Lohberg
2. Ausbildung und Karriere
Sechs Uhr Ausbildungsbeginn hieß: Zwanzig vor sechs spätens da sein. Die Stempeluhr war auf der anderen Seite des Zechengeländes
Vom Schlosser zur Steigerschule
„Wie ein kleiner Gott“ – Silvo Magerl bekommt seinen weißen Steigerhelm
Karriere: Steiger, Reviersteiger, Ingenieursschule
Karriere: Fahrsteiger, Bereichsingenieur
4. Drei Jahre Nachtschicht
„Irgendwie hat einen die Zeche gefressen“
5. Berufsbezeichnungen im Wandel
„Irgendwie geht da schon ein Stück Identität verloren“
6. Drei Tage "unter Tage"
Das Arbeitsschutzgesetz wurde damals noch etwas lockerer gehandhabt…
7. "Glück gehabt"
Manchmal muss es schnell gehen. Und manchmal passiert etwas. Silvo Magerl lernt Arbeitssicherheit zu schätzen
8. Restrukturierung
Dann kam SAP – Silvo Magerl hat auch die Bergwerksrestrukturierung noch mitgestaltet.

Folgenutzung
Das 1955/1956 gebaute neue Fördergerüst für den Schacht Lohberg 2 war mit 70,5 Metern zu dieser Zeit das höchste im Revier. Ein Förderverein kämpft um den Erhalt dieser eindrucksvollen Landmarke. Die historischen Zechenbauten am Eingangsbereich der Zeche bleiben erhalten. Auf dem restlichen Gelände soll nach dem Abriss der nicht nutzbaren Gebäude eine Erweiterung der Siedlung Lohberg und ein Gewerbegebiet entstehen. Die schon begrünten Haldenbereiche werden zu Naherholungsbereichen. Seit 1990 leben und arbeiten Galeristen, Maler, Fotografen, Musiker und freie Künstler im Kreativ.Quartier Lohberg, das in der ehemaligen Waschkaue residiert. Das Ledigenwohnheim ist nach Renovierung und Umbau der neue Mittelpunkt des Stadtteils. Hier finden sich Büros von Vereinen und Initiativen. Dazu kommen ein Veranstaltungssaal und ein Restaurant.
Die Schächte Lohberg 1 und 2 sind langfristig für die Wasserhaltung vorgesehen. Sie sind daher weiter offen und erhielten schlagwettersichere Abdeckungen.
Fotos
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Grubenwehr : Notfallhilfe im Bergwerk
Die Grubenwehr ist eine Hilfsorganisation mit der Aufgabe, bei Grubenunglücken zu helfen. Sie sind den Bergwerken angegliedert und stellen eine Art der Werkfeuerwehr dar. Ihr Aufgabenbereich umfasst die Rettung und Bergung verunglückter Bergleute unter Tage, die Bekämpfung von Grubenbränden und die Erhaltung von Sachwerten.
Das Hauptaugenmerk liegt beim Atemschutz. Hierbei kommen spezielle umluftunabhängige Regenerationsgeräte zum Einsatz. Zur Rettung wurden diverse, teilweise heute noch im Einsatz befindliche Geräte entwickelt. Die Grubenwehren werden von der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (Hauptstellen für das Grubenrettungswesen) ausgebildet, beraten und überwacht.
Das Zentrale Grubenrettungswesen der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie hat seinen Sitz in Clausthal-Zellerfeld in Niedersachsen. Mitarbeiter der Grubenwehren mit besonderen Verdiensten um die Belange der Grubenwehr können mit dem vom Bundespräsidenten gestifteten Grubenwehr-Ehrenzeichen geehrt werden. Die Auszeichnung wird sowohl als Anerkennung für eine langjährige aktive und vorbildliche Tätigkeit in den Grubenwehren (15 Dienstjahre für die Stufe Silber, 20 Dienstjahre für die Stufe Gold) als auch für einzelne Rettungstaten verliehen