Das Bergwerk lockte: Harten Arbeitsbedingungen und -zeiten standen soziale Absicherung, gute Entlohnung und Fürsorge der Arbeitgeber gegenüber. Auch Jungen ohne höhere Bildungsabschlüsse konnten sich als Bergmann eine Existenz aufbauen. Bei denjenigen, die aus einer Bergmannsfamilie stammten wurde bei den Einstellungstests nicht so genau hingeschaut. Zu ihrer Ausbildungszeit und Karriere im Bergwerk erzählen unsere Zeitzeugen im Interview: Manfred Reis, Silvo Magerl und Helmut Schön
Ausbildung, Arbeit und Karriere
Silvo Magerl hat auf Lohberg gelernt und gearbeitet

1. Entdeckung der Zeche als Kind
Silvo Magerl entdeckt als Kind die Zeche in Lohberg
2. Ausbildung und Karriere
Sechs Uhr Ausbildungsbeginn hieß: Zwanzig vor sechs spätens da sein. Die Stempeluhr war auf der anderen Seite des Zechengeländes
Vom Schlosser zum Steiger
„Wie ein kleiner Gott“ – Silvo Magerl bekommt seinen weißen Steigerhelm
Karriere: Steiger, Reviersteiger, Ingenieursschule
Karriere: Fahrsteiger, Bereichsingenieur
4. Drei Jahre Nachtschicht
„Irgendwie hat einen die Zeche gefressen“
5. Berufsbezeichnungen im Wandel
„Irgendwie geht da schon ein Stück Identität verloren“
6. Drei Tage "unter Tage"
Das Arbeitsschutzgesetz wurde damals noch etwas lockerer gehandhabt…
7. "Glück gehabt"
Manchmal muss es schnell gehen. Und manchmal passiert etwas. Silvo Magerl lernt Arbeitssicherheit zu schätzen
8. Restrukturierung
Dann kam SAP – Silvo Magerl hat auch die Bergwerksrestrukturierung noch mitgestaltet.

Ausbildung, Arbeit und Karriere
Manfred Reis über seine Zeit bei Friedrich-Heinrich
1. Kindheit
Manfred Reis‘ Vater ist Bergmann. Aufgrund einer Zechenschließung kommt seine Familie an den Niederrhein. Als Absolvent der Oberschule kam für Manfred eigentlich nur der Pütt in Frage – trotz Widerstände seitens des Elternhauses.
2. Ausbildungsbeginn
Manfred Reis‘ Vater ist Bergmann – daher die Bewerbung in der Zeche Pattberg reine Formalität. Zum Einstellungstest muss er allerdings trotzdem – und nach Ausbildungsbeginn erst einmal Werkstücke formen.
3. Unterricht, Ordnung und Sauberkeit
Im Werksunterricht widmen sich die Ausbilder den spezifischen Schwächen, die die Auszubildenden in der Schule zeigten. Die ganze Ausbildung steht unter der Prämisse von Disziplin, Ordnung und Sauberkeit
4. Junge Freizeit
Levis Jeans, Autos tunen und Disco – das junge Leben in den 70ern ist auch nicht viel anders als heute. In Duisburg-Beeck gibts‘ immer Haue.
5. Wie geht's weiter nach der Lehre?
Die Jugendliebe geheiratet, das Handgeld ausgezahlt, die Werkswohnung schon bezogen. Manfred Reis muss zwar erst zur Bundeswehr – bleibt dem Pütt aber treu.
6. Arbeitsalltag
Manfred Reis kommt auf das alte Revier von seinem Vater, spezialisiert sich in Hydraulik, passt sich der harten Arbeitsweise an, und erhält schließlich das Angebot zur Steigerschule zu gehen
7. Steigerschule /Bergschule
Die Lehrer der Bergschule waren streng – aber versiert.
8. Nachtschicht - nicht zur Grubenwehr
Manfred Reis geht als Steiger nicht zur Grubenwehr – sondern direkt in die Nachtschicht
9. Von anderen lernen
Mit den Augen klauen
10. Arbeiten als Steiger
Das Leben in der Reparaturschicht (nur Wochenend und Nachtarbeit) und die Führungsverantwortung als Steiger.
Flüchtling – Kaufmann – Bergmann
Helmut Schön über seinen Werdegang auf Friedrich-Heinrich
1. Krieg und Flucht nach Kamp-Lintfort
1.1 Vertreibung aus Ostpreussen
1.2 Krieg und Kriegsende
1.3 Helmut Schöns Familie kommt in Thüringen an
1.4 Helmut Schön macht sich auf den Weg nach Kamp-Lintfort
1.5 Ankunft am Niederrhein: Moers und Kamp-Lintfort
2. Nur die Zeche hilft
2.1 Helmut Schöns Vater wird Entnazifiziert
2.2 Nach dem Tod des Vaters: Nur die Zeche hilft
2.3 Fürsorgliches Unternehmen: Die Zeche kümmert sich
3. Aus- und Weiterbildung
3.1 Zweimal versetzt – Ein Zeh verloren. Helmut Schön will raus aus Untertage
3.2 Erst Knappenausbildung – dann Handelsschule
3.3 Ausbildung zum Kaufmann – durch die Zeche
4. Ein eigenes Zechenhaus
4.1 Helmut Schön bekommt ein Zechenhaus – als einer der wenigen Kaufmänner
5. Anekdoten vom Pütt und aus der Schule
5.1 Alltag auf der Zeche: Frauen, Saufen, Zahltag
5.2 Schulzeit: Anekdoten