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Friedrich Heinrich
Die meisten Bilder und Texte aus diesem Beitrag wurden uns freundlicherweise von Norbert Rescher (ruhrzechenaus.de) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Geschichte der Zeche

Die Berechtsame Humboldt wurde schon 1862 verliehen. Damals fehlten die technischen Voraussetzungen für das Schachtteufen in dem am linken Niederrhein anstehenden stark wasserführenden Deckgebirge. Erst mit dem Einsatz von Tübbings und dem hier angewendeten Gefrierverfahren wurden erste Schächte abgeteuft. Das erklärt den späten Beginn der Teufarbeiten im Jahr 1906. Es entstand aber eine einheitlich gestaltete Anlage, die sich bis zum Ende nur wenig veränderte. Die Zeche liegt am nordwestlichen Ende des Bereichs, in dem Steinkohle abgebaut wurde. Von größeren Unglücken blieb die Zeche verschont. 1952 kamen acht Bergleute bei einem Strebbruch um.

Die Kosten für die Zechenanlage waren sehr hoch, z. B. war der Bau einer Zechenbahn zum Rhein und die Anlage eines Hafens für den Kohleabsatz unbedingt notwendig. Intern hatte man beim Eigentümer des Grubenfelds (Krupp) daher Zweifel, ob die Zeche letztlich rentabel wäre. So suchte man Käufer. Interessenten waren Chemiebetriebe unter der Führung der BASF und der Bayrische Staat, die sich wieder zurückzogen. 1906 kaufte ein französische Gruppe, die sich aus Betrieben der Stahlindustrie und Banken zusammensetzte die Zeche. Frankreich war auf Importkohle angewiesen.

Die eigene Förderung reichte nicht aus. Im 1. Weltkrieg kam es 1917 zur Enteignung und Zwangsverwaltung, die 1921 aufgehoben wurde. 1924 übernahm das Familienunternehmen de Wendel die Zeche, das schon ab 1913 unauffällig darauf hin arbeitete. Auch im 2. Weltkrieg stand die Zeche unter Zwangsverwaltung. 1970 endete das französiche Engagement mit der Eingliederung von Friedrich Heinrich in die RAG.

1993 begann der Konzentrationsprozess bei den Zechen am linken Niederrhein. Es enstand ein Verbund von Friedrich Heinrich und Rheinland. Die ehemaligen Rheinpreußenschächte wurden noch bis 1998 weiter betrieben und danach verfüllt (Pattberg 1/2) bzw. 1994 an die die Zeche Walsum abgegeben(Rheinpreußen 8 und 9). 2002 kam die Zusammenfassung aller Restbetriebe am linken Niederrhein zum Bergwerk West. Die Zeche Niederberg wurde nur formal übernommen. Eine Eingliederung in den Betrieb oder Restkohlenabbau fand nicht statt. Der Schacht Rheinpreußen 8 kam wieder zurück zu Friedrich Heinrich. Der Restabbau des aufgelösten Verbundbergwerks Rheinland wurde übernommen. Ab 2002 wurde die stillgelegte Zeche Niederberg angegliedert ohne größere Aktivtäten im zugehörigen Grubenfeld. Der Gesamtbetrieb lief bis zum Ende als Bergwerk West. Es war das drittletzte im Ruhrgebiet.

„Friedrich Heinrich“

Der Name geht auf Friedrich Heinrich von Diergardt zurück. Er war der Sohn von Friedrich Diergardt, einem Seidenfabrikant aus Moers. Der Vater mutete auch die Zeche Diergardt in Duisburg-Rheinhausen. Bei der Teilung des riesigen Berechtsame 1874 vererbte er seinen Anteil dem einzigen Sohn.

Zechensiedlung

Da das Umfeld ländlich geprägt war, entstanden große Zechensiedlungen. Ohne diese wäre es nicht möglich gewesen die erforderliche Anzahl von Bergleuten anzuwerben. Die Belegschaft stieg bis 1920 auf über 4000 Personen an. In den 1950er Jahren waren es mehr als doppelt so viel. So wurde die Zeche zur Keimzelle der heutigen Stadt Kamp-Lintfort. Die heute zur Stadt gehörenden Gemeinden hatten 1906 nur knapp 4000 Einwohner. Die östlich der Anlage 1/2 liegende Altsiedlung ist mit 76 ha die größte zusammenhängende Bergbausiedlung im gesamten Ruhrgebiet.

Mehr lesen: Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich

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Alt-Siedlung Friedrich Heinrich ist eine Siedlung in Kamp-Lintfort. Sie wurde als Arbeitersiedlung für die Bergleute der Zeche Friedrich Heinrich ab 1907 errichtet. Das bebaute Areal ist 76 ha groß. Vorbild war die englische Gartenstadt. Heute gehört die Siedlung der Wohnungsbaugesellschaft Rhein-Lippe.

1907 wurden die Teufarbeiten an Schacht 1 und 2 der Zeche Friedrich Heinrich aufgenommen und zeitgleich mit dem Bau der ersten Wohngebäude begonnen. Zum Beginn der Kohleförderung 1912 war bereits eine kleine Ansiedlung entstanden, in der Einzel- und Doppelhäuser mit eigenem Eingang, kleinem Garten und Stall vorherrschten. Die ältesten Häuser stehen zwischen den Straßen: Ringstraße, Albertstraße und Ebertstraße.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges schloss sich eine zweite Bauphase an, bedingt durch die Steigerung der Fördermenge und damit auch der Belegschaft. Gebaut wurde im Norden bis zur Moerser Straße, im Süden bis zur Barbarastraße und im Osten bis zur Auguststraße. Die Häuser erhielten dabei verschiedene architektonische Details (Dachform, Erker, Eingang, …), sodass keines wie das andere aussah.

Nach dem Ersten Weltkrieg wechselten die Besitzverhältnisse an der Zeche durch Beschlagnahmung und Schiedsspruch hin und her, die galoppierende Inflation brachte wirtschaftliche Unsicherheit. Gleichzeitig wurde die Zeche um die linksrheinischen Felder der Rheinischen Stahlwerke erweitert, 1928 wurde ein Wetterschacht abgeteuft. Vier verschiedene Architekturbüros wurden mit dem Ausbau der Siedlung bis 1930 betraut, entsprechend uneinheitlich ist das Erscheinungsbild der Siedlung.

Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Bergarbeiter als Soldaten eingezogen, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene kamen zum Einsatz. Die Siedlung wurde in dieser Zeit nicht weiter ausgebaut. Der Garten und die Möglichkeit zur Kleinviehhaltung waren aber wichtig für die Versorgung der Einwohner.

Nach 1945 hatte die in Zechennähe nur wenig zerstörte Siedlung 2200 Gebäude und wurde von 6000 Menschen bewohnt. Die Bauweise ist durchgehend 1 1/2 geschossig, Ein- oder Zweifamilienhäuser, in Gruppen bis zu 6 Wohneinheiten zusammenstehend. Die Straßen sind großzügig und gewunden angelegt und haben viele Freiflächen mit Grünbestand.

Instandhaltungen und Sanierungen fanden in den nächsten Jahren nur punktuell und ohne städtebauliches Konzept statt. Anfang der 1970er Jahre wurden einzelne Bereiche durch Flächensanierung, also Abriss und Neubau stark verändert, am Rand der Siedlung entstanden mehrere Hochhäuser. Danach setzte ein Umdenken ein, und es wurde ein Modernisierungsgebiet ausgewiesen. Die Wohnungsbaugesellschaft Rhein-Lippe startete den Verkauf an die ehemaligen Mieter. 1979 wurde ein vierstufiger Sanierungsplan mit Erhalt des Siedlungsbildes formell verabschiedet. Saniert bzw. neu oder erstmals gebaut wurden Regen- und Abwasserkanäle, Stromleitungen, das Frischwassernetz, die Häuserfassaden und die Straßenrandbepflanzung mit Gesamtkosten von 36 Millionen Euro, zu großen Teilen vom Bund und dem Land NRW finanziert.

2005 war die gesamte Maßnahme abgeschlossen. Heute zeigt sich die Alt-Siedlung als Zechen- und Gartenstadt mit hoher Wohnqualität.

Text: Wikipedia – Alt-Siedlung Friedrich Heinrich (Link) (CC-BY-SA 3.0)
Foto: Wikimedia Commons – Diplo (Link) CC-BY-SA 3.0)

Flüchtling – Kaufmann – Bergmann

Helmut Schön über seinen Werdegang auf Friedrich-Heinrich

1. Krieg und Flucht nach Kamp-Lintfort


1.1 Vertreibung aus Ostpreussen

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1.2 Krieg und Kriegsende

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1.3 Helmut Schöns Familie kommt in Thüringen an

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1.4 Helmut Schön macht sich auf den Weg nach Kamp-Lintfort

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1.5 Ankunft am Niederrhein: Moers und Kamp-Lintfort

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2. Nur die Zeche hilft

2.1 Helmut Schöns Vater wird Entnazifiziert

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2.2 Nach dem Tod des Vaters: Nur die Zeche hilft

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2.3 Fürsorgliches Unternehmen: Die Zeche kümmert sich

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3. Aus- und Weiterbildung


3.1 Zweimal versetzt – Ein Zeh verloren. Helmut Schön will raus aus Untertage

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3.2 Erst Knappenausbildung – dann Handelsschule

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3.3 Ausbildung zum Kaufmann – durch die Zeche

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4. Ein eigenes Zechenhaus


4.1 Helmut Schön bekommt ein Zechenhaus – als einer der wenigen Kaufmänner

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5. Anekdoten vom Pütt und aus der Schule


5.1 Alltag auf der Zeche: Frauen, Saufen, Zahltag

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5.2 Schulzeit: Anekdoten

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Entstehung der Anlagen

Die Hauptanlage entstand beim damaligen Dorf Lintfort auf freiem Feld. Die gesamte Infrastruktur für den Betrieb musste daher erst angelegt werden. Das bedeutete den Bau fester Straßen, einer Schienenanbindung und Wohnungen für die Mitarbeiter. Damit entstand ein Siedlungkern der späteren Stadt Kamp-Lintfort. Die Zechensiedlungen machen heute etwa 1/3 aller Wohnungsgebäude im Stadtzentrum aus. Die Entwicklung ging so rasant voran, dass im nördlichen Teil private Unternehmer einen Teil der Gebäude errichteten, da die zecheneigenen Kapazitäten nicht reichten.

Die beiden Schächte wurden im Gefrierverfahren abgeteuft. Trotzdem brach in 145 m Teufe 1909 im Schacht 1 Schwimmsand ein und noch einmal bei 244 m Teufe 1910. Förderbeginn war 1912 und ein Jahr später nahm die Kokerei den Betrieb auf, die bis 1978 bestand. Die Kohleförderung endete nach genau 100 Jahren am 21.12.2012 (symbolisch am Tag des Weltuntergangs laut Mayakalender). Unter Tage wurden schon ab 1925 Stahlstempel eingesetzt, da die Flöze nur flach gelagert waren. In steiler Lagerung war bis in die 1960er Jahre Holzausbau üblich. Die Stahlstempel waren dazu zu schwer, da der Ausbau reine Handarbeit war und dazu noch Klettern an einem steilen Hang ähnelte. Schon im August 1958 war der Zechenbetrieb als erster im Ruhrbergbau vollständig mechanisiert.

Fotos

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Folgenutzung

Als Folgenutzung ist am 19.12.2012 die frei gewordene Lehrlingswerkstatt als erstes Gebäude der Fachhochschule Rhein-Waal am Standort Kamp-Lintfort übergeben worden. 2015 konnte sie in die neu gebauten Campusgebäude nördlich der Zeche einziehen. Es sind Einrichtungen wie eine Druckwerkstatt mit 3D-Druckern, Multimedialabore, Projekträume und Labore für Studierende der Umweltwissenschaften entstehen. Die Druckwerkstatt steht auch Schulen für Projekte offen. Gewerbliche Nutzung und Dienstleistungen könnten in der als denkmalswürdig angesehenen langen Reihe der Verwaltungs-, Werkstatt- und Sozialgebäude enstehen. Die beiden Fördertürme sind ebenfalls denkmalswürdig auch wegen ihrer Funktion als Landmarke. Erhalten bleibt das Strebengerüst von Schacht 2. Für die Fläche des Kohlelagers soll sich die international tätige Logport interessieren, um dort einen Logistikstandort zu errichten. Langfristig könnte das Zechenanschlussgleis für eine Anbindung an das Schienenverkehrsnetz des ÖPNV genutzt werden.

Drei repräsentative Gebäude neben der Zeche sind neu genutzt. Dies sind die beiden besonders großzügigen Direktorenvillen. Sie sollten bei der Verlegung der Zechenverwaltung in Jahr 1908 von Düsseldorf nach Kamp-Lintfort wohl den Umzug in die damals noch bestehende „Wildnis“ erleichtern. Im früheren Kasino haben sich öffentliche Verwaltungen niedergelassen. Der Lehrstollen neben der Lehrwerkstatt kann besucht werden. Daneben sind Exponate aus dem Zechenbetrieb ausgestellt.

Glückauf! Gruß und Steigerlied

Anhören: Das Steigerlied - gesungen vom Chor des Bergwerks Walsum

Glückauf ist der deutsche Bergmannsgruß. Er beschreibt die Hoffnung der Bergleute, „es mögen sich Erzgänge auftun“ (Verkürzung der längeren Grußformel „Ich wünsche Dir Glück, tu einen neuen Gang auf“), denn beim Abbau von Erzen ließ sichoft nur unsicher vorhersagen, ob die Arbeit der Bergleute überhaupt zu einem Lohn führen würde.Weiterhin wird mit diesem Gruß der Wunsch für ein gesundes Ausfahren aus dem Bergwerk nach der Schicht verbunden.

640px-Alte_Haase_Glueauf01 Markus Schweiss CCBYSA30Glückauf Glückauf, der Steiger kommt – Das Steigerlied thematisiert die Hoffnung der Bergarbeiter, nach der harten und gefährlichen Arbeit im Bergwerk wieder ans Tageslicht und zu ihren Familien zurückzukehren. Das Lied ist heute in nahezu allen Bergbauregionen Deutschlands anzutreffen und hat für Bergleute und Personen, die sich dem Bergbau verbunden fühlen, den Charakter einer Hymne. Es ist fester Bestandteil von Bergparaden im Harz, im Erzgebirge, im Saarland und im Ruhrgebiet. Es wird außerdem bei Sportveranstaltungen, unter anderem bei Heimspielen des FC Schalke 04, von Rot-Weiss Essen und des FC Erzgebirge Aue, gespielt und gehört zum tandard-Repertoire von Studentenverbindungen. Außerdem wird es auf Parteitagen der SPD gespielt und gesungen.

Text: Wikipedia – Glückauf und Steigerlied. Foto: Markus Schweiss – Wikimedia Commons. Alle CC-BY-SA 3.0
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